Johannes Weidenheim (Ladislaus Jakob Johannes Schmidt), geboren am 25.4.1918 in Bačka-Topola (Serbien) als Nachfahre deutscher Einwanderer aus der Pfalz, die unter Joseph II. in der Wojwodina (damals Südungarn) angesiedelt wurden. Die Vorfahren waren überwiegend Handwerker, der Vater zuerst Eisenbahner, dann Angestellter in einer Zuckerfabrik. Seine Kindheit verbrachte Weidenheim in der donauschwäbischen Großgemeinde Werbaß (Vrbas), von deren Name (serbokroatisch „vrba“, zu deutsch: „Weide“) das spätere Pseudonym herrührt. In der multikulturellen Heimat, mehrmals wechselnd Teil des ungarischen und jugoslawischen Staatsgebietes, dreisprachig (deutsch, ungarisch, serbokroatisch) aufgewachsen, war Weidenheim als Lehrer und Journalist in Neusatz und Belgrad tätig. Im Zweiten Weltkrieg zunächst jugoslawischer, dann deutscher Soldat; 1941–1943 Redakteur am deutschen Besatzungssender Belgrad. Nach 1945 neue Existenz in Deutschland als Holzfäller und Lehrer an einer Dorfschule in der Lüneburger Heide, später als Redakteur, Übersetzer, Gerichtsdolmetscher und freier Schriftsteller in Hamburg, Stuttgart und Nordrhein-Westfalen; zeitweilig Kulturreferent der Jugoslawiendeutschen. Seit 1980 lebte Weidenheim in Bonn, er starb dort am 8.6.2002.
* 25. April 1918
† 8. Juni 2002
von Gerhard Zeillinger
Essay
Die Bezeichnung ,donauschwäbischer Dichter‘ weist Johannes Weidenheim als Autor einer von seiner Herkunft geprägten Literatur aus, in der jedoch der Geist der Aufklärung, Toleranz und Versöhnung über Tradition und Volkstum stehen. Schauplatz seines Werkes ist immer wieder ...